WARUM WIR DEN CHRISTOPHER STREET DAY FEIERN
Im Juni 1969 ereignete sich in einer New Yorker Bar ein scheinbar unbedeutender Zwischenfall, der jedoch für damalige Verhältnisse so unerwartet kam und so dramatisch verlief, dass er seither als Geburtsstunde der modernen LGBTIQ-Bewegung gilt – zum ersten Mal in der Geschichte setzten sich Lesben, Schwule und Transgender-Personen spontan und massiv gegen Polizeiwillkür zur Wehr.
In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 führte die New Yorker Polizei eine ihrer üblichen Razzien durch. Sie behauptete, im Stonewall Inn, einem von Schwulen, Lesben und Transgender-Personen frequentierten Lokal im Greenwich Village, würde ohne Lizenz Alkohol ausgeschenkt. Die Angestellten wurden festgenommen, die Gäste aus dem Lokal getrieben und der Klub geschlossen.
Der Name der Bar – Stonewall – wurde ebenso zum Synonym für den Kampf von Lesben, Schwulen und Transgender-Personen gegen ihre Unterdrückung und für ihre Befreiung wie die Adresse der Bar: die Christopher Street. Die meisten Veranstaltungen, die die LGBTIQ-Bewegung seit den 1970er Jahren in Erinnerung an die Ereignisse des Jahres 1969 organisiert – meist um den Jahrestag im Juni, zum „Christopher Street Day“ –, werden daher auch kurz und prägnant als CSD bezeichnet. In Wien indes heißt die Gay-Pride-Parade – seit ihrer ersten Durchführung 1996 – Regenbogenparade.